Die richtige Textlänge: Wohin mit den Wörtermassen?

Herbst. Zeit. Laubmassen. Da ich das Zusammenspiel von Gärtnern und Schreiben liebe, übertrage ich die Frage: Wohin mit den Wörtermassen? Lange Texte oder kurze Texte – die Textlänge ist bei Online-Texten nicht nur eine Frage des Geschmacks. Ich zeige Ihnen warum.

Viele Worte sind dazu da, einen Sachverhalt differenziert darzustellen. Argumente zu sammeln, Behauptungen zu erklären. Die Grenze zum Labern ist gerade im Internet fließend.

Viele Worte werden nicht gelesen, heißt es. Und doch kennen wir hunderte von Buchmonstern und dicke Serien, die zu Bestsellern geworden sind. Also wird doch gelesen. Wie viele Worte braucht Ihr Text? Eine Antwort vorneweg: Es kommt darauf an (wie so oft im Leben).

Tipp: Wie Sie unnötige Wörtermassen erkennen

Laub auf Rasen und Gehwegen gehört weg. Genauso gilt es unnötige Wörter und Absätze in einem Text zu streichen. Am besten erkennen Sie sie, wenn Sie den Text laut lesen. Wirklich laut. Wenn Ihnen die Puste ausgeht, ist der Satz zu lang oder unnötig aufgebläht.

Beim Korrigieren hilft der Grundsatz: Ein Satz, ein Gedanke

Laubrechen hält fit. So auch das Strukturieren von Gedanken. Erklären Sie den Sachverhalt Ihres Textes fiktiv einem Freund, einer Freundin oder einem Kollegen. Machen Sie Sich Stichpunkte, wie Sie die Argumente aufbauen, was Sie dazu erzählen. So erhalten Sie einen Leitfaden für Ihre Textlänge und wissen, welche Punkte Sie erwähnen müssen, welche Sie weglassen können.

Schreiben Sie wie Sie sprechen

Im Anschluss überarbeiten Sie das Geschriebene, bis es passt. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:

  • Kill your darlings: Jeder von uns benutzt Füllwörter, Adjektive oder Ausdrücke, die nur er selber schön findet. Lesen Sie Ihren Text aus der Sicht eines fremden Lesers. Sie werden schnell merken, was dieser nicht verstehen kann.
  • Schachtelsätze, Bandwurmsätze unnötige Doppelungen gehören weg. Zum Beispiel:„Seine Hauptaufgabe besteht in erster Linie darin …“ Eine Hauptaufgabe sagt genug. „In erster Linie“ kann weg.
  • Weg gehören auch Klischees und abgedroschene Phrasen.

Wie lang sollte ein Online-Text sein?

So lange bis Sie gesagt haben, was zu sagen ist. So lange bis Suchmaschinen Ihren Text als echten Content identifiziert haben. Also mindestens etwas 1500 Zeichen, besser sind 2000 bis 2500 Zeichen.

Auf das Staudenbeet darf ungefähr eine fünf Zentimeter dicke Laubschicht. Wenn Sie dann noch Laub übrig haben, geben Sie es unter die Hecke. Der Boden dort freut sich über Schutz und Unterschlupf für Kleintiere. Wenn ein Artikel die Zeichenlänge von circa 3000 Zeichen erreicht hat, und Sie noch mehr schreiben könnten, teilen Sie den Artikel. Für die Suchmaschinenoptimierung haben Sie mehr davon.

Humus für neue Artikel

Übrigens: Laubkompost bring den besten Humus. Heben Sie sich alle Ideen, die wichtig sind, und die Sie in dem Text nicht unterbringen können, für nächste Artikel auf.

Sauer macht lustig

Laub von Walnuss, Eichen und Kastanien gehört unter Rhododendren oder Azaleen. Denn dieses Laub macht den Boden sauer und das mögen die Moorbeetpflanzen. Es dürfen auch Erzählungen, lockere Passagen und komische Stellen in Ihren Texten sein. Dann wird er zwar länger. Aber die Leser danken es Ihnen, schließlich wollen wir auch unterhalten werden!

Fazit

Jeder Text darf, muss so lange sein, bis gesagt ist, was zu sagen ist. Je komplizierter das Thema, desto höher ist in der Regel auch die Textlänge. Für die bessere Lesbarkeit teilen Sie Ihren Stoff in Häppchen auf.

Foto: Petra Bork / pixelio.de

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